Die Hürden sind hoch (Pressemitteilung)

Der Kreisjugendring Esslingen e.V. fordert das Sozialministerium auf, zwischen

Grundschule und Ferienangeboten keine Unterschiede zu machen und gute

Rahmenbedingungen für Ehrenamtliche zu schaffen.

In einem offenen Brief fordert der Kreisjugendring Esslingen e.V. eine Anpassung der Vorgaben für die Kinder- und Jugendarbeit in den Sommerferien. Für Kinder und Jugendliche seien dringend Freiräume zu schaffen. Sie seien die Leidtragenden der Pandemie und benötigten eine Chance, ihre Interessen auszuleben und mit anderen gleichaltrigen in Kontakt zu kommen.

"Wir danken ausdrücklich der Arbeitsgruppe unserer Spitzenverbände, für ihr Ringen, um geeignete Lösungen für Ferienangebote zu entwickeln. Bedauerlicherweise zeichnet sich jedoch ab, dass vielfach Angebote abgesagt werden. Damit sei Kindern und Jugendlichen nicht geholfen.“ betont der pädagogische Geschäftsführer des KJR, Ralph Rieck, und begründet damit die erneute öffentliche Stellungnahme. Die Hürden, um Angebote zu schaffen und vernünftig zu verantworten seien insbesondere für Ehrenamtliche sehr hoch. Daher wünschen wir uns an einigen Punkten Nachbesserungsbedarf im Interesse der Kinder und Jugendlichen.

Die Empfehlung sucht nach Lösungen, um zwischen der Infektionsvermeidung und den Freiräumen abzuwägen. Doch seien diese oft eine Frage der Auslegung Ihre Umsetzung sollen nicht der Risikobereitschaft von Ehrenamtlichen überlassen werden. Dazu sollten klarere Regelungen geschaffen werden. Überforderungen lägen bei der erforderlichen Bestellung eines „Präventions- und Ausbruchsmanagers" vor. Was für hauptamtlich begleitete Angebote oft leistbar sei, erscheint für allein ehrenamtliche Angebote als Hindernis. An anderer Stelle seien die Einschränkungen für ehrenamtliche Mitarbeitende gar schärfer als für Angestellte. "Uns ist unklar, weshalb für Ehrenamtliche eine Karenzzeit von 14 Tagen gelte, für Angestellte dies nicht erforderlich sein soll", fragt Vorstandsmitglied und Jugendpfarrer Ulrich Enderle.

Besonders problematisch erweisen sich die Unterschiede, die zwischen der formalen und nonformalen Bildung gemacht werden. "Ich verstehe den Unterschied nicht, weshalb das Abstandsgebot in Grundschulen epidemiologisch vertretbar erscheint, aber für die gleichen Kinder in Ferienangeboten aufrecht erhalten bleibt", kritisiert Vorstandsvorsitzender Michael Medla die Ungleichbehandlung. Generell sollten die Empfehlungen des Landes zwischen den unterschiedlichen Bildungsangeboten, also zwischen den Schulen und der Jugendarbeit, zum Wohle von Kindern und Jugendlichen gleich sein.

Daher wünschen wir uns an diesen Punkten ein schnelles Weiterverhandeln. Das gemeinsame Ziel, zwischen Infektionsvermeidung und Perspektive abzuwägen, erkennen die Akteure ausdrücklich an. Das wichtigste sei jedoch, dass Kinder und Jugendliche auch tatsächlich die Chance haben werden, etwas erleben zu können. "Wir wollen in den Sommerferien auch in diesem Jahr unvergessliche Erlebnisse für Kinder und Jugendliche schaffen. In Anerkennung der Leistungen und Bedarf der Kinder wie ihrer Eltern brauchen wir sogar mehr Angebote als in früheren Jahren. Dafür wollen wir werben und kreative neue Formen schaffen - dafür brauchen wir aber noch ein kräftigeres Signal von Seiten des Landes, dies auch wirklich möglich machen zu wollen.", bekräftigt KJR-Vorsitzender Michael Medla abschließend den erneuten Vorstoß an die Landespolitik.
"Mit jedem Tag, der verstreicht, wird es schwieriger, noch ausreichend Räumlichkeiten und Ehrenamtliche zu gewinnen", werben die Unterzeichnende um rasche Reaktionen.

Für Rückfragen stehen Ihnen zur Verfügung Michael Medla, Vorstandsvorsitzender (michael.medla@kjr-esslingen.de | 01789232552) Ralph Rieck, pädagogischer Geschäftsführer (ralph.rieck@kjr-esslingen.de)

Anhang: Offener Brief als Antwort auf die Empfehlungen Sozialministerium